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© GP-Fever.de – Nächster Streich: Marquez holt seine 70. Pole in seiner noch jungen Karriere

Marc Marquez besiegt Topfavorit Ducati im Qualifying für den Grand Prix von Österreich. Der Honda-Werksfahrer sicherte sich auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg seine fünfte Pole-Position der Saison 2017 und seine dritte in Folge.

Ducati muss weiterhin auf die erste Pole in diesem Jahr warten. Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo qualifizierten sich als Zweiter und Dritter für die erste Startreihe. Der Deutsche Jonas Folger blieb in Q1 hängen und wird mit seiner Tech-3-Yamaha auf Startplatz 13 stehen.

An der Spitze übernahm am Samstag Marquez das Zepter. Schon im Freien Training glänzte der WM-Führende mit der besten Pace: „Marquez sieht hier sehr stark aus und ist derjenige ist, den es zu schlagen gilt“, glaubt Lorenzo. Ducati galt für Spielberg als Favorit, doch Honda machte die richtigen Fortschritte. „Im vergangenen Jahr hatten wir hier Probleme, aber in diesem Jahr haben wir uns auf dieses Rennwochenende sehr akribisch vorbereitet“, lacht Marquez im Parc Ferme.

Beim Test am vergangenen Montag in Brünn konzentrierte sich Honda ausschließlich für Spielberg und feilte am Set-up, um die Neigung zu Wheelies zu verringern und die Traktion am Kurvenausgang zu verbessern. „Wir hatten eine gute Basis, die sich komplett von der aus dem Vorjahr unterscheidet“, betont Marquez. „Im Moment sieht unsere Pace sehr gut aus, aber es kommt auf das Rennen an. Da wird es wichtig sein, sich für den richtigen Hinterreifen zu entscheiden.“

Favorit Ducati in die Schranken gewiesen
Klassenübergreifend war es schon die 70. Pole-Position (42. MotoGP-Pole) für den erfolgreichen Spanier. Dovizioso fehlten 0,144 Sekunden auf die Zeit von Marquez (1:23.235 Minuten). Interessanterweise setzte „Desmo Dovi“ auf die Reifenkombination soft-medium, während alle anderen Fahrer hinten den weichen Michelin-Slick fuhren. Marquez setzte auf die umgekehrte Wahl, nämlich auf medium-soft. Erst in seiner letzten fliegenden Runde katapultierte sich Dovizioso auf den zweiten Startplatz.

„Es war eine verrückte Entscheidung, denn wir arbeiten normalerweise immer mit dem Soft-Reifen“, erklärt Dovizioso die Hintergründe seiner seltsamen Reifenwahl. „Wir dachten, das wäre der richtige Reifen für das Rennen. Aber mit diesen Temperaturen heute hat er nicht funktioniert. Deshalb entschieden wir uns, es mit dem Medium-Reifen zu probieren, den ich auch für den zweiten Run behielt. Ich bin glücklich. Mir gelang zwar nicht die perfekte Runde, aber es war die richtige Strategie.“

Ein Lächeln im Gesicht trug auch Lorenzo. Als Dritter steht der Spanier zum zweiten Mal nach Barcelona in der ersten Startreihe: „Wir konnten das Bike von Training zu Training, Runde zu Runde verbessern. Auch der Grip der Strecke wurde besser“, so Lorenzo. Der Ducati-Neuling sieht auch für Sonntag noch Steigerungspotenzial: „Wenn wir uns morgen auf der Bremse etwas steigern können, dann können wir noch schneller werden.“

Yamaha muss sich deutlich geschlagen geben
Yamaha musste sich auf der Power-Strecke in Österreich geschlagen geben. Maverick Vinales eroberte Startplatz vier. Der Spanier hatte aber schon eine halbe Sekunde Rückstand. Superstar Valentino Rossi, der an diesem Wochenende von einer Erkältung geplagt wird, landete nur in der dritten Reihe auf Rang sieben. Auf die Spitze fehlten dem Italiener 0,747 Sekunden. Zwischen den beiden Yamaha-Stars qualifizierten sich Danilo Petrucci mit der Pramac-Ducati sowie Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) als Fünfter und Sechster.

Viel Arbeit hatte Dani Pedrosa, der die Rundenzeiten seines Teamkollegen nicht reproduzieren konnte. Der Routinier musste in Q1 fahren und kam als Zweiter knapp in den finalen Abschnitt. Schließlich fehlten Pedrosa mehr als sieben Zehntelsekunden auf Marquez. Damit wird Pedrosa am Sonntag zwischen Rossi und Cal Crutchlow (LCR-Honda) auf Startplatz acht in der Mitte der dritten Reihe stehen.

Technische Fortschritte konnte Vorjahressieger Andrea Iannone diesmal auch in ein Ergebnis umsetzen. Der Suzuki-Pilot war direkt für Q2 qualifiziert und wurde Zehnter. Das ist sein bester Startplatz seit Rang fünf in Barcelona. Mit Karel Abraham (Aspar) und Loris Baz (Avintia) waren auch zwei Ducati-Privatfahrer im entscheidenden Q2 vertreten. Sie werden am Sonntag von Platz elf und zwölf versuchen, in die Top 10 zu kommen.

Jonas Folger bleibt in Q1 hängen
Zum zweiten Mal hintereinander war für Folger nach Q1 Feierabend (Ergebnis von Q1). Der Deutsche verpasste um 0,166 Sekunden den Einzug ins Q2 und klassierte sich als Dritter. Damit wird Folger bei seinem morgigen 25. Geburtstag auf Startplatz 13 stehen. Die Bestzeit in Q1 sicherte sich Petrucci mit 1:23.754 Minuten. Als Zweiter schaffte Honda-Werksfahrer Pedrosa die Pflichtübung.

Vor den Augen zahlreicher KTM-Fans sowie KTM-Boss Stefan Pierer schaffte es keiner der drei Fahrer in den zweiten Abschnitt. Pol Espargaro war wie zuletzt der beste KTM-Pilot und wird beim wichtigen Heimrennen für Europas größten Motorradbauer von Startplatz 16 angreifen. Teamkollege Bradley Smith stand einmal mehr deutlich im Schatten des Spaniers und wurde nur 22. Testfahrer Mika Kallio überzeugte bei seinem Wildcard-Einsatz mit Startplatz 18.

Enttäuschend verlief das Qualifying für das Gresini-Aprilia-Team. Aleix Espargaro hatte Mühe mit dem Fahrverhalten seiner RS-GP, verbremste sich mehrmals und wirkte auf dem Bike nicht komfortabel. Eine Chance auf Q2 hatte der Spanier nie und belegte schließlich Platz 20. Sam Lowes, der im nächsten Jahr nicht mehr für Aprilia fahren wird, startet das Rennen als 23. und Vorletzter. Der Grand Prix von Österreich über 28 Runden geht am Sonntag ab 14:00 Uhr über die Bühne.

Qualifikation Ergebnisse Spielberg 2017

1 93 Marc MARQUEZ SPA Repsol Honda Team HONDA Q2 1’23.235 8 10 310.8
2 4 Andrea DOVIZIOSO ITA Ducati Team DUCATI Q2 1’23.379 10 10 0.144 0.144 306.0
3 99 Jorge LORENZO SPA Ducati Team DUCATI Q2 1’23.621 6 8 0.386 0.242 305.3
4 25 Maverick VIÑALES SPA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA Q2 1’23.754 8 9 0.519 0.133 305.5
5 9 Danilo PETRUCCI ITA OCTO Pramac Racing DUCATI Q2 1’23.780 8 8 0.545 0.026 302.6
6 5 Johann ZARCO FRA Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA Q2 1’23.879 7 8 0.644 0.099 305.9
7 46 Valentino ROSSI ITA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA Q2 1’23.982 8 9 0.747 0.103 304.2
8 26 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team HONDA Q2 1’23.985 9 9 0.750 0.003 308.0
9 35 Cal CRUTCHLOW GBR LCR Honda HONDA Q2 1’24.024 8 10 0.789 0.039 303.7
10 29 Andrea IANNONE ITA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI Q2 1’24.185 9 10 0.950 0.161 302.5
11 17 Karel ABRAHAM CZE Pull&Bear Aspar Team DUCATI Q2 1’24.220 9 9 0.985 0.035 308.6
12 76 Loris BAZ FRA Reale Avintia Racing DUCATI Q2 1’24.483 8 9 1.248 0.263 303.2
13 94 Jonas FOLGER GER Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA Q1 1’24.015 9 9 (*) 0.261 306.2
14 8 Hector BARBERA SPA Reale Avintia Racing DUCATI Q1 1’24.036 8 9 (*) 0.282 0.021 313.2
15 45 Scott REDDING GBR OCTO Pramac Racing DUCATI Q1 1’24.037 9 10 (*) 0.283 0.001 306.5
16 44 Pol ESPARGARO SPA Red Bull KTM Factory Racing KTM Q1 1’24.101 7 9 (*) 0.347 0.064 308.4
17 19 Alvaro BAUTISTA SPA Pull&Bear Aspar Team DUCATI Q1 1’24.202 9 10 (*) 0.448 0.101 316.5
18 36 Mika KALLIO FIN Red Bull KTM Factory Racing KTM Q1 1’24.261 4 9 (*) 0.507 0.059 308.6
19 43 Jack MILLER AUS EG 0,0 Marc VDS HONDA Q1 1’24.321 9 10 (*) 0.567 0.060 308.6
20 41 Aleix ESPARGARO SPA Aprilia Racing Team Gresini APRILIA Q1 1’24.447 8 10 (*) 0.693 0.126 304.2
21 42 Alex RINS SPA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI Q1 1’24.448 8 9 (*) 0.694 0.001 305.4
22 38 Bradley SMITH GBR Red Bull KTM Factory Racing KTM Q1 1’24.530 4 10 (*) 0.776 0.082 305.6
23 22 Sam LOWES GBR Aprilia Racing Team Gresini APRILIA Q1 1’24.852 8 9 (*) 1.098 0.322 306.1
24 53 Tito RABAT SPA EG 0,0 Marc VDS HONDA Q1 1’24.900 11 11 (*) 1.146 0.048 306.6

Text von Sebastian Fränzschky

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