Maverick Vinales - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Maverick Vinales hat die Pace, aber im Rennen vor allem am Start Probleme

(Motorsport-Total.com) – Am MotoGP-Wochenende in Spielberg wurde einmal mehr offensichtlich, worüber Maverick Vinales schon seit geraumer Zeit klagt: Der Aprilia-Pilot verliert trotz guter Ausgangsposition am Start viele Plätze, muss erst wieder Boden gutmachen und kann im Kampf ums Podest am Ende nichts ausrichten.

„Was soll ich sagen? Das war das Maximum mit der Aprilia-Kupplung“, ärgerte sich Vinales und gab dem Startsystem der Aprilia die Schuld. „Aprilia muss mich in eine bessere Position bringen, denn sonst wird es unmöglich“, so seine Forderung.

Valentino Rossi, vier Jahre lang Teamkollege von Vinales bei Yamaha, glaubt jedoch, dass die mentale Komponente dabei nicht zu unterschätzen sei. Der Italiener war in Spielberg an der Strecke und erlebte Vinales‘ Startschlamassel live mit.

Im Gespräch mit MOW sagt der Ex-MotoGP-Pilot: „Meiner Meinung nach haben Starts einen wichtigen technischen Teil, aber wir dürfen den psychologischen Teil nicht vergessen. Es geht darum, wie sich der Fahrer mental fühlt, wenn er mit sich allein ist, wenn das Rennen beginnt. Das ist immer ein kritischer Moment.“

„Es ist nicht unbedingt eine Frage der Reaktionsfähigkeit“, analysiert Rossi weiter. „Denn es gibt den Fahrer, der am Start ruhig ist, der aufgeregt ist, der konzentriert ist.“

„Und es gibt den Fahrer, der ein bestimmtes Ergebnis gerne hätte, aber es schon lange nicht mehr geschafft hat, oder der weiß, dass er es schaffen kann, aber angespannt ist. Am Ende geht es um einen Bruchteil einer Sekunde“, weiß der 44-Jährige.

Bei Vinales sieht er auf der Aprilia großes Potenzial: „Für mich sieht er wirklich stark aus. Am Samstag hat er mich auf der Strecke beeindruckt. Er war derjenige, der am schnellsten fuhr, der am besten fuhr, aber am Ende bringt er wenig nach Hause.“

„Vielleicht leidet er ein bisschen darunter. Er ist immer derjenige, der im Training am schnellsten fährt, aber am Ende des Tages, am Sonntag, fehlt ihm immer etwas. Entweder erwischt er einen schlechten Start oder er berührt jemanden“, hält Rossi fest.

So war Vinales im Spielberg-Sprint in die Massenkarambolage in Kurve 1 involviert und lag nach einer Runde auf Platz 18. Das Rennen beendete er als Achter. Am Sonntag verlor er in der Startphase erneut Positionen und befand sich nach einem Umlauf auf Rang neun. Diesmal kam er als Sechster ins Ziel.

Zwar meint Rossi rückblickend: „Vinales hatte am Sonntag keinen wirklich schlechten Start. Er kam nur einen Hauch später los.“ Doch der Spanier betont: „Als Fahrer kann ich nichts anders machen. Die Techniker müssen das besser machen.“

„Ich komme um zehn km/h langsamer zur ersten Kurve. Dann hat mich (Luca) Marini auf der Bremse nach außen gedrückt. Ich übe so großen Druck auf unsere Jungs aus, weil wir das verbessern müssen. Wenn ich nach dem Start vorne dabei gewesen wäre, dann wäre ich auf dem Podium. Wie müssen das verbessern.“

Text von Juliane Ziegengeist

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