Yamaha MotoGP 2024 - © Yamaha

© Yamaha – Massimo Bartolini ist der neue Technische Direktor von Yamaha

(Motorsport-Total.com) – Yamaha hat die erste sieglose MotoGP-Saison seit 20 Jahren hinter sich.

Nachdem Fabio Quartararo 2022 noch bis zum letzten Rennen rechnerische WM-Chancen hatte, fuhr Yamaha im vergangenen Jahr chancenlos hinterher. Drei dritte Plätze am Sonntag sowie ein dritter Rang in einem Sprint waren die besten Ergebnisse des Weltmeisters von 2021.

Die Talfahrt von Yamaha hat sich schon länger abgezeichnet. Zum letzten Mal gewann Quartararo im Jahr 2022 vor der Sommerpause ein Rennen. Die letzte Poleposition gelang dem Franzosen zum bisher letzten Mal im Frühling 2022.

Quartararo rutschte in der WM-Tabelle auf Rang zehn ab. In der Konstrukteurswertung konnte Yamaha knapp Honda in Schach halten und die rote Laterne abgeben. Trotzdem war der Rückstand auf die europäischen Marken groß.

Deswegen haben beide japanischen Werke im Zuge der neuen Zugeständnisse („Concessions“) im Reglement die meisten Freiheiten erhalten. Diese nutzte Yamaha auch und nahm bereits mit dem Werksteam beim Shakedown-Test in Sepang (Malaysia) teil.

Nach diesen Testtagen stellte Yamaha am Montag in Sepang das Team und die Farben für die Saison 2024 vor. Den Platz von Franco Morbidelli hat Alex Rins übernommen. Der Spanier hat einen Einjahresvertrag mit Yamaha unterschrieben.

Neue Doppelspitze im Technikbereich
Auch im Hintergrund hat sich Yamaha personell verstärkt. So hat man CFD-Spezialist Marco Nicotra für den Bereich Aerodynamik von Ducati abgeworben. Neuer Technischer Direktor ist Massimo Bartolini, der ebenfalls von Ducati gekommen ist.

„Zum ersten Mal wird ein Europäer bei Yamaha in so einer hohen Position sein“, sagt Managing-Direktor Lin Jarvis. Bartolini bildet mit Kazuhiro Masuda, der der neuer Projektleiter ist, eine Doppelspitze. Masuda ist dabei die Verbindung zum Werk in Japan.

Yamaha setzt 2024 als einzige Marke auf einen Reihenvierzylinder. Die Beratertätigkeit von Ex-Ferrari-Formel-1-Motorenchef Luca Marmorini soll nun Früchte tragen. Der Input seiner Firma ist maßgeblich in die Entwicklung des aktuellen Triebwerks geflossen.

Für Yamaha wird es ein entscheidendes Jahr werden. Schafft man es nicht zurück auf die Erfolgsstraße, dann könnte sich Quartararo zu einem Abschied und einem Wechsel zur Konkurrenz entscheiden. Sein Vertrag läuft mit Saisonende aus.

In Zukunft will Yamaha auch wieder ein Satellitenteam betreiben. Denn mit nur zwei Motorrädern können deutlich weniger Daten gesammelt werden. Ein Kandidat wäre VR46. Der Vertrag von Valentino Rossis Team mit Ducati gilt nur noch für diese Saison.

Um VR46 und Quartararo zu überzeugen, muss Yamaha wieder konkurrenzfähig werden. „Wir stehen vor dem Moment der Wahrheit“, hält Jarvis fest. „Wir wollen 2025 wieder ein Satellitenteam haben, aber dafür müssen wir konkurrenzfähig sein. Die erste Saisonhälfte wird sehr wichtig.“

Fabio Quartararo: „Schritt für Schritt“
Vor allem in Bezug auf Quartararo. „Wir können nicht erwarten“, sagt der Franzose, „dass wir sofort wieder um Siege und den WM-Titel kämpfen können. Wir müssen es Schritt für Schritt aufbauen, solide in den Top 5 sein und anschließend um Siege und Podestplätze kämpfen.“

„Das sind die Schritte, die wir machen wollen. Vielleicht ist es ein langer Prozess, aber ich will es mit Yamaha gemeinsam schaffen. Natürlich ist es mein Ziel, Rennen zu gewinnen und Weltmeister zu werden. Es steht aber noch viel Arbeit bevor. Hoffentlich sind wir auf einem guten Weg.“

Alex Rins: „Meine Erfahrung einbringen“
Rins hat die Yamaha bisher einen Tag in Valencia und zwei in Sepang getestet. Bereits nach seinen ersten Runden im vergangenen November hat der Spanier festgehalten, dass sich die M1 ganz anders verhält als seine Suzuki. Er bringt zu Yamaha auch ein Jahr Erfahrung von LCR-Honda mit.

„Mein erster Eindruck vom Team war beim Valencia-Test sehr gut“, sagt Rins. „Sie wollen ihr Motorrad verbessern. Es herrscht eine gute Dynamik. Ich bin bereit, meine ganze Erfahrung einzubringen. Ich bin bereit und freue mich auf dieses neue Abenteuer.“

Auch körperlich geht es ihm nach seinem schweren Beinbruch im Vorjahr besser: „Ich fühle mich bereit. Beim Gehen oder bei Wetteränderungen spüre ich es noch im Bein. In diesem Winter konnte ich wieder normal leben und trainieren. Ich habe beim Motorradfahren keine Schmerzen mehr gespürt.“

Von Dienstag bis Donnerstag findet der offizielle Test in Sepang statt. Dann werden sich Quartararo und Rins über ihre Eindrücke zur weiterentwickelten M1 öffentlich äußern.

Text von Gerald Dirnbeck

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