Andrea Dovizioso - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Andrea Dovizioso darf sich über seinen zweiten Sieg in diesem Jahr freuen

Andrea Dovizioso hat es schon wieder getan! Der Ducati-Pilot gewinnt nach Italien auch den Grand Prix in Katalonien.

Er stellt seine Desmosedici vor die Hondas von Marc Marquez und Dani Pedrosa. Jorge Lorenzo schafft nach frühen Führungsrunden den vierten Platz vor den Tech-3-Rookies Johann Zarco und Jonas Folger, der sein erstes MotoGP-Podium im Visier hatte.

Valentino Rossi und Maverick Vinales betreiben für Yamaha Schadensbegrenzung auf den Plätzen acht und zehn.

„Das Rennen war sehr eigenartig“, fasst Dovizioso zusammen. „Ich konnte nicht pushen, weil der Hinterreifen stark abbaute, ich hatte aber dennoch den Speed und konnte in Führung bleiben“, verrät er nach dem Rennen sein Geheimrezept. Am Start legte er den Grundstein für seinen insgesamt 13. Sieg. Von Position sieben ging es bis auf vier nach vorne.

Pole-Mann Pedrosa behielt zunächst die Führung, doch Lorenzo ging noch in der ersten Runde am kleinen Spanier vorbei. Marquez stürmte nach einer Berührung mit Danilo Petrucci auf den zweiten Platz. Auch Folger konnte sich nach vor arbeiten und lag nach den Toppiloten in der Führungsgruppe auf dem fünften Platz. Er stellte in der dritten Runde einen neuen Streckenrekord auf und jagte Dovizioso auf Platz vier.

Die Werksyamahas konnten beim Start hingegen keine Plätze aufholen. Rossi lag weiterhin auf dem 13. Rang, arbeitete sich aber kontinuierlich nach vorne. Der große Verlierer des Starts hieß Maverick Vinales. Der WM-Leader fiel bis auf den 16. Rang zurück und musste sich mit Cal Crutchlow und Loris Baz um den letzten WM-Punkt duellieren.

An der Spitze konnte Lorenzo die Führung über fünf Runden halten, doch Titelverteidiger Marquez war ihm dicht auf den Fersen und übernahm schließlich. Pole-Mann Pedrosa, der als großer Favorit in sein Heimrennen ging, musste sich mit der zweiten Position begnügen. Wie schon in Mugello verlor Lorenzo plötzlich immer mehr an Boden und wurde durchgereicht. Nach zehn Runden lag er nur noch auf der achten Position, sein Traum vom ersten Ducati-Sieg war zu diesem Zeitpunkt bereits begraben.

Zu Rennhälfte kristallisierte sich ein internes Honda-Duell um die Führung heraus. Pedrosa verwies Marquez auf den dritten Platz, denn auch Italien-Sieger Dovizioso wollte noch ein Wörtchen mitreden. Folger lag als bester Yamaha-Pilot in Schlagdistanz, er konnte die Pace der Spitze durch die Duelle an der Front zunächst mitgehen und Petrucci auf Platz fünf auf Abstand halten. Dahinter bemühten sich Alvaro Bautista, Johann Zarco, Lorenzo und Rossi um den Anschluss. Der Ducati-Werksfahrer fand in einen Rhythmus und ließ seinen Ex-Teamkollegen klar hinter sich.

Entscheidende Runde 16: Dovizioso sichert sich Sieg frühzeitig

Neun Runden vor Rennende sollte die vorzeitige Entscheidung fallen: Dovizioso übernahm die Führung von Pedrosa mit großem Topspeed-Überschuss in Kurve 1. Er versuchte sich von dem Honda-Duo abzusetzen und baute seinen Vorsprung in nur einer Runde auf rund eine Sekunde aus. Marquez wollte den Italiener nicht ziehen lassen und ging an Pedrosa vorbei, der gegen Rennende bereits mit seinen Reifen haderte.

„Das war ein schwieriges Rennen. Die Reifen haben sehr gelitten. Schon ab der ersten Runde konnte ich nicht pushen. Ich habe den Grip einfach verloren. Ich wollte die Reifen kontrollieren, um in meinem Rhythmus bleiben zu können, aber Dovi war sehr schnell“, kommentiert Pedrosa. „Am Ende des Rennens habe ich mehr und mehr Grip verloren und konnte nicht mehr schneller fahren. Ein Podium vor dieser tollen Menge ist dennoch schön.“

Teamkollege Marquez verpasste den Sieg schließlich um nur 3,5 Sekunden. „Mein Ziel im Rennen war es, vor Dani zu landen. Ich dachte, er sei der Schnellste. Dovi war aber wieder ein bisschen schneller heute, speziell auf der Geraden“, schildert der Weltmeister, der an diesem Wochenende insgesamt fünfmal stürzte. „Das war kein einfaches Wochenende, dennoch gebe ich nie auf. Ich pushe, pushe und pushe“, richtet er der Konkurrenz aus.

Folger am Ende nur auf Platz sechs – Vinales noch in den Top 10

Folger, der sein erstes MotoGP-Podium im Visier hatte, musste in der Schlussphase einen kleinen Abstand auf die Top 3 aufreißen lassen. In einem Duell mit Petrucci um den vierten Platz konnte er nichts entgegensetzen. Dahinter lauerte bereits Lorenzo, der sich in den Top 6 halten konnte. Während die Duactis mit dem harten Reifen besser zurechtkamen, musste der Tech-3-Rookie auf dem Medium auch den Mallorquiner und seinen Teamkollegen Zarco passieren lassen. Am Ende wurde es Platz sechs. Petrucci kam in der Schlussphase noch zu Sturz.

Während Aleix Espargaro das Rennen aufgrund eines technischen Defekts nicht beenden konnte, stürzte außerdem Jack Miller. Die Top 10 komplettieren Bautista auf Platz sieben, Rossi auf der achten Position, Hector Barbera auf neun und WM-Leader Maverick Vinales rettet noch den zehnten Platz ins Ziel. In der Auslaufrunde stieg er von seinem Bike, um den Medium-Hinterreifen zu begutachten. Er schüttelte beim Anblick des Pneus nur noch den Kopf – ein gravierendes Reifenproblem dürfte den Yamaha-Überflieger gebremst haben.

Mit sieben Punkten mehr reist er nun nach Assen. Zwar hat er die WM-Führung noch inne (111 Punkte), doch Dovizioso (104) rückte in den vergangenen beiden Rennen gefährlich nahe. Dahinter folgt Marquez (88) mit 23 Zählern Rückstand. Valentino Rossi (83) konnte seit Le Mans, als er die WM-Spitze an Vinales abgeben musste, kaum Boden gutmachen und liegt mit 28 Punkten Rückstand nur noch auf dem fünften Platz – gerade einmal acht Punkte vor Tech-3-Rookie Zarco (75). Dessen Teamkollege Jonas Folger (51) ist derzeit WM-Achter. In zwei Wochen in Assen werden die Karten wieder neu gemischt.

Ergebniss MotoGP 2017 Barcelona

1 25 4 Andrea DOVIZIOSO ITA Ducati Team DUCATI 44’41.518 156.2
2 20 93 Marc MARQUEZ SPA Repsol Honda Team HONDA 44’45.062 156.0 3.544
3 16 26 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team HONDA 44’48.292 155.8 6.774
4 13 99 Jorge LORENZO SPA Ducati Team DUCATI 44’51.126 155.6 9.608
5 11 5 Johann ZARCO FRA Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 44’55.356 155.4 13.838
6 10 94 Jonas FOLGER GER Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 44’55.439 155.4 13.921
7 9 19 Alvaro BAUTISTA SPA Pull&Bear Aspar Team DUCATI 44’58.281 155.2 16.763
8 8 46 Valentino ROSSI ITA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 45’02.339 155.0 20.821
9 7 8 Hector BARBERA SPA Reale Avintia Racing DUCATI 45’05.470 154.8 23.952
10 6 25 Maverick VIÑALES SPA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 45’05.707 154.8 24.189
11 5 35 Cal CRUTCHLOW GBR LCR Honda HONDA 45’09.847 154.6 28.329
12 4 76 Loris BAZ FRA Reale Avintia Racing DUCATI 45’14.799 154.3 33.281
13 3 45 Scott REDDING GBR OCTO Pramac Racing DUCATI 45’16.718 154.2 35.200
14 2 17 Karel ABRAHAM CZE Pull&Bear Aspar Team DUCATI 45’20.954 153.9 39.436
15 1 53 Tito RABAT SPA EG 0,0 Marc VDS HONDA 45’22.390 153.8 40.872
16 29 Andrea IANNONE ITA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 45’24.739 153.7 43.221
17 50 Sylvain GUINTOLI FRA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 45’26.173 153.6 44.655
18 44 Pol ESPARGARO SPA Red Bull KTM Factory Racing KTM 45’30.511 153.4 48.993
19 22 Sam LOWES GBR Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 45’37.010 153.0 55.492
Not Classified
9 Danilo PETRUCCI ITA OCTO Pramac Racing DUCATI 41’16.068 155.6 2 laps
43 Jack MILLER AUS EG 0,0 Marc VDS HONDA 23’18.364 155.7 12 laps
41 Aleix ESPARGARO SPA Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 12’33.993 155.5 18 laps

Text von Maria Reyer

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