Quartararo - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Fabio Quartararo bewies auch auf der brandneuen Yamaha sein Tempo

(Motorsport-Total.com) – Am zweiten MotoGP-Testtag in Sepang hielt das Wetter stand, sodass die Piloten und Teams ungehindert an ihren 2020er-Maschinen arbeiten konnten.

Nach Fabio Quartararos Bestzeit vom Vortag setzte sich der Petronas-Yamaha-Pilot im Klassement mit einer Zeit von 1:58.572 Minuten auch dieses Mal durch.

Im Vergleich zum Vortag zog das Tempo früh an. Jack Miller (Pramac-Ducati) toppte das Feld zur Halbzeit mit 1:58.641 Minuten vor Joan Mir (Suzuki) und Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha). Damit war der Australier bereits schneller als die gestrige Bestzeit (1:58.945). Dabei blieb es im Laufe des Tages aber freilich nicht.

Am Nachmittag geriet das Klassement noch einmal durcheinander, als sich 40 Minuten vor Sessionende Quartararo mit einer neuen Bestzeit an die Spitze kämpfte. Auch die Konkurrenz drehte noch einmal auf. So schaffte KTM-Edeltester Dani Pedrosa den Sprung in die Top 3. Auch Miller verbesserte sich, kam aber nicht an Quartararo vorbei.

Nachdem er gestern das Vorjahresmodell gefahren war, drehte Quartararo am Samstag seine ersten Runden auf der 2020er-Yamaha, während Teamkollege Morbidelli eine A-spec-Yamaha fuhr, die über etwas weniger Leistung verfügt als das aktuelle Werksbike. Mit dem neuen Bike schien sich der Franzose auf Anhieb wohlzufühlen.

Hinter den schnellsten drei Fahrern ordnete sich im Endklassement Suzuki-Pilot Mir als Vierter ein. Morbidelli wurde Fünfter vor Yamaha-Markenkollege Maverick Vinales. Alex Rins (Suzuki), Pol Espargarao (KTM), Marc Marquez (Honda) und Valentino Rossi (Yamaha) komplettierten die Top 10, die nur 0,544 Sekunden trennten.

Die Yamaha-Werksfahrer hatten mit jeweils drei Motorrädern in der Garage wie schon am Freitag wieder alle Hände voll zu tun. Dabei handelte es sich um zwei Versionen des 2020er-Bikes, erkennbar am neuen Lufteinlass, und ein Vorjahresmodell. Beide waren vornehmlich damit beschäftigt, das beste Set-up für die neue Maschine zu finden.

Auch die beiden japanischen Testfahrer Katsuyuki Nakasuga und Kohta Nozane waren erneut im Einsatz. Sie fuhren ebenfalls die 2020er-Version der Yamaha und testeten außerdem die Carbonschwinge, über die es im Werksteam noch geteilte Meinungen gibt. Jorge Lorenzo wird voraussichtlich morgen auf die Strecke gehen.

Marc Marquez hat immer noch ein wenig Schmerzen in der Schulter. Jeden Tag verbringt er mindestens eine Stunde im Clinica Mobile, um Behandlungen durchzuführen. Dennoch spulte der achtmalige Weltmeister in der ersten Hälfte des Tages bereits 33 Runden. Am Nachmittag kamen 15 weitere Runden hinzu.

Damit lag der Spanier im Soll und ließ sich auch von einem späten Sturz nicht schrecken. Er und sein Bruder Alex Marquez haben jeweils zwei 2020er-Bikes mit neuem Chassis und neuer Aero in der Box. Der Honda-Neuzugang konnte seine Zeit von gestern um drei Zehntel verbessern, wurde aber dennoch nur Siebzehnter.

Cal Crutchlow leistete für Honda auch am Samstag wieder viel Testarbeit. Dem Briten standen neben einer 2019er-Version mit einigen Aero-Updates eine 2020er-Version, wie sie bei den Tests in Valencia und Jerez zu sehen war, und eine zweite Version des Prototypen zur Verfügung. Den Testtag beendete der LCR-Pilot an Position zwölf.

Bei Ducati wurden die kleinen technischen Probleme von gestern bei der Arbeit mit dem 2020er-Chassis gelöst. Ganz ohne Zwischenfälle verlief der Tag für den italienischen Hersteller aber trotzdem nicht: Gut eine Stunde vor Testende sorgte Andrea Dovizioso für eine kurze rote Flagge. Er war in Kurve 6 übers Vorderrad weggerutscht.

Beide Ducati-Werksfahrer testeten am zweiten Tag unter anderem eine neue Aero-Verkleidung ohne Flügel im unteren Teil. Den Sprung in die Top 10 schafften Dovizioso und sein Teamkollege Danilo Petrucci aber nicht: „Petrux“ klassierte sich als Dreizehnter, „Dovi“ hatte auf Rang 15 knapp acht Zehntel Rückstand.

Bei Suzuki wurde neben neuen Aero-Updates auch ein neues Chassis getestet. Rins und Mir fuhren zu dem Zweck erneut Vergleichstests mit dem 2019er-Modell. Wie schon am Vortag war auch Testfahrer Sylvain Guintoli wieder im Einsatz. Er beendete den Testtag auf Platz 21 mit 1,714 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Das KTM-Hybrid-Chassis scheint jetzt die Standardversion des Werksteams zu sein, aber Pol Espargaro probierte am Samstag noch eine zweite Version aus. Er stürzte im Laufe des Vormittags in Kurve 1, Markenkollege Iker Lecuona ging in Kurve 9 zu Boden ging. Beide überstanden ihre Ausrutscher aber zum Glück unverletzt.

Alle vier KTM-Fahrer nutzen die 2020er-Spezifikation, wobei MotoGP-Rookie Brad Binder seine Zeit von Tag eins deutlich verbessern konnte und damit auch einige Plätze gutmachen konnte. Highlight des Tages blieb für KTM aber die Zeit von Pedrosa, die ihn auf Platz drei katapultierte und das Potenzial des neuen Motorrads demonstriert.

Bradley Smith schloss sich heute Aprilia-Kollege Aleix Espargaro, um die neue RS-GP zu testen, nachdem er am Freitag noch ausgesetzt hatte. Espargaro konnte sich zu gestern um zwei Zehntel steigern. Lorenzo Savadori, der am Freitag für den wegen Dopings gesperrten Andrea Iannone einsprang, war heute nicht aktiv.

Für Johann Zarco setzte sich sein schwieriges Debüt mit Ducati am zweiten Testtag fort. Zwar konnte der Franzose seine persönliche Bestzeit steigern, im Gesamtklassement machte das aber keinen Unterschied. Die Ducati-Bosse verfolgen ihn genau: Gestern lauschte Dall’Igna seinem Debrief in der Avintia-Box, heute Ciabatti.

Die Testzeiten aus Sepang (Samstag):
01. Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha) – 1:58.572 Minuten (72 Runden)
02. Jack Miller (Pramac-Ducati) +0,069 Sekunden (51)
03. Dani Pedrosa (KTM) +0,090 (54)
04. Joan Mir (Suzuki) +0,159 (54)
05. Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) +0,259 (60)
06. Maverick Vinales (Yamaha) +0,321 (69)
07. Alex Rins (Suzuki) +0,406 (63)
08. Pol Espargaro (KTM) +0,417 (49)
09. Marc Marquez (Honda) +0,525 (47)
10. Valentino Rossi (Yamaha) +0,544 (60)
11. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,652 (43)
12. Cal Crutchlow (LCR-Honda) + 0,675 (64)
13. Danilo Petrucci (Ducati) +0,685 (59)
14. Francesco Bagnaia (Pramac-Ducati) +0,741 (59)
15. Andrea Dovizioso (Ducati) +0,770 (55)
16. Miguel Oliveira (Tech-3-KTM) +0,793 (42)
17. Alex Marquez (Honda) +1,089 (66)
18. Brad Binder (KTM) +1,208 (59)
19. Johann Zarco (Avintia-Ducati) +1,253 (51)
20. Tito Rabat (Avintia-Ducati) +1,617 (77)
21. Sylvain Guintoli (Suzuki) +1,714 (58)
22. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) +1,775 (47)
23. Iker Lecuona (Tech-3-KTM) + 1,824 (41)
24. Yamaha-Testfahrer 3 +2,219 (35)
25. Yamaha-Testfahrer 1 +2,348 (44)
26. Bradley Smith (Aprilia) +2,547 (61)

Text von Juliane Ziegengeist

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