Fabio Quartararo - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Den Frust kann Fabio Quartararo nicht verbergen

(Motorsport-Total.com) – Highlights wie dritte Plätze von Fabio Quartararo in Indien und Indonesien bleiben für Yamaha die Ausnahme.

Beim Grand Prix von Australien wurde die Realität einmal mehr aufgezeigt. Fabio Quartararo startete auf Phillip Island von Startplatz 16. Der Ex-Weltmeister kam mit 21 Sekunden Rückstand als 14. ins Ziel.

Nach dieser erneuten Enttäuschung findet der Franzose klare Worte: „Wir brauchen 15 Winter, um so wie sie [Ducati] zu sein. Aber wie gesagt, das ist nicht das Ziel [für das nächste Jahr]. Das Ziel lautet, näher heranzukommen.“

„Jedes Jahr machen wir vielleicht einen Schritt in einem Bereich, aber verlieren zwei Schritte in einem anderen. Unser Chassis war früher magisch. Man konnte mit dem Motorrad machen was man wollte. Das Bike war langsam, aber das Turning war höllisch gut.“

„Jetzt ist das Motorrad langsam, aber auch das Turning-Verhalten ist schlecht. Der Motor ist schneller, aber auch die anderen haben ihre Motoren verbessert. Der Unterschied ist also gleich geblieben. Sie haben aber auch ihr Chassis und die Aerodynamik verbessert.“

„Für mich lautet das Ziel, den Rückstand zu reduzieren, weil er jedes Jahr größer und größer wird. Wir müssen den Rückstand reduzieren. Das ist das Hauptziel. Natürlich möchte ich immer um die WM kämpfen, aber wenn man realistisch ist, werden wir das nächstes Jahr nicht schaffen.“

„Aber mein persönliches Ziel lautet, dass es mehr Möglichkeiten gibt, um das Podium und manchmal um den Sieg zu kämpfen. Ich hoffe, dass auch Yamaha dieses Ziel verfolgt.“ Im Hintergrund soll Yamaha viel arbeiten, aber ob es auch die richtigen Schritte sind?

„Wir haben offensichtlich viel Arbeit zu tun“, wird Teamdirektor Massimo Meregalli von GPOne.com zitiert. „Der Motor ist nicht das einzige Problem unseres Motorrads. Das betrifft auch andere Aspekte, wie die Aerodynamik.“

„Diesbezüglich werden wir in Valencia etwas Neues sehen. Wir müssen viel arbeiten, denn die anderen Marken nutzen die Aerodynamik nicht nur für Abtrieb, sondern auch für das Kurvenverhalten und den Kurvenspeed.“

„Wir haben leider diese Stärken verloren, weil die anderen Teams das mit der Aerodynamikmachen, was [bei ihnen] mit dem Chassis nicht möglich gewesen ist.“ Außerdem betont Meregalli, dass Yamaha beim Reihenvierzylinder bleibt.

Yamaha weiß, dass man Quartararo vom Verbleib überzeugen muss
„Unserer Meinung nach kann der Reihenvierzylinder eine gute, wenn nicht bessere Performanceals ein V-Motor leisten. Der V-Motor bietet aber die Möglichkeit, das Motorrad schmäler zu bauen, was der Aerodynamik hilft. Aber wir vertrauen dem Reihenmotor.“

Beim Nachsaisontest in Valencia soll es eine Weiterentwicklung des Misano-Testmotors geben, sowie eine neue Aerodynamik und ein neues Chassis. Ob Yamaha Fortschritte machen wird, bleibt abzuwarten. Und auch, ob das Quartararo für 2024 und darüber hinaus überzeugt.

„Wenn ich Fortschritte, klare Fortschritte sehe, die den Rückstand reduzieren, dann [bleibe ich] vielleicht. Aber ich muss wirklich diese Fortschritte sehen. Für mich ist wichtig zu sehen, wie sehr sie wirklich gewinnen wollen“, sagt der Franzose in Richtung Yamaha.

„Ich möchte wirklich gewinnen. Momentan laufen wir gegen eine Wand an, weil wir kein Potenzial mehr haben. Für das nächste Jahr und für die Zukunft will ich ein Siegerprojekt.“ Dass sich Quartararo schon im Frühling nach einer Alternative für 2025/26 umsehen wird, ist möglich.

Das weiß auch Meregalli: „Ich mache mir Sorgen, was 2025 passieren wird. Wir müssen ihn mit der Performanceunseres Motorrads überzeugen und nicht mit dem finanziellen Aspekt. Momentan sehe ich aber nicht, dass Fabio seinen Vertrag brechen will. Aber danach kann alles passieren.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Jamie Klein

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